Veranstaltung: | LDK Celle 2023 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 9. Wahl des Parteirats |
Antragsteller*in: | Sandra Deutschbein (KV Stade) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.02.2023, 18:38 |
PR1: Sandra Deutschbein
Selbstvorstellung
Moin!
Meine Beweggründe zur Bewerbung für den (Landes-)Parteirat:
Zwei Jahre - die Bundestags- und die Landtagswahl liegen hinter uns, und wir haben eine Achterbahnfahrt unserer Gefühle erlebt. Hoffnungen und Wünsche trafen auf die prozentuale Realität: 14,8 % und 14,5 % lagen, wie leider so oft, weit unter den Prognosen aus den Umfragen der Monate zuvor, aber sie bescherten Bündnis 90 / Die Grünen trotz allem sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene die Regierungsbeteiligung, und die erscheint – gemessen an der Zeit, in der wir leben – alles andere als einfach. Ich habe oftmals das Gefühl, dass unsere Partei die wirtschaftlichen und sozialen Probleme alleine schultern muss, während sich die sogenannten Bündnispartner einfach wegducken. Automatisch entsteht so auch ein negatives Bild von den Grünen, die durch Fake-Kampagnen noch verstärkt werden. Dies wieder wettzumachen, die Grüne Erzählung einer klima- und sozialgerechten Gesellschaft in die Herzen und Köpfe der Menschen zurückzutragen und die grüne Eigenständigkeit dabei in den Bündnissen stark zu machen, das wird die Aufgabe für uns in den kommenden Jahren sein.
Ich kandidiere für den Parteirat, weil ich mit daran arbeiten möchte, dass es eine starke Zusammenarbeit auf allen Ebenen gibt. Jetzt, wo Regierungsarbeit zu leisten ist, ist es wichtig, dass Fraktion und Landesvorstand sowie Kreisverbände, also die Basis, in einem engen Austausch miteinander stehen. Es ist notwendig, eine adäquate Brückefür ein gemeinsames Zusammenwirken in Regierungsverantwortung zu bauen, denn nur so gelingt es, „Grünes Handeln“ für die Mitbürger*innen zu positiveren und den Wert grüner Politik zu betonen. Bevormundung, Verbote und erhobener Zeigefinger dürfen nicht die Begriffe sein, die den Menschen einfallen, wenn sie an unsere Partei denken – auch nicht, wenn das Ticken der Zeit um unsere Erde immer lauter zu werden scheint.
Unser Sein ist emanzipatorisch, denn unser Leitbild stellt die Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen durch die Wahrung und den Ausbau der Menschenrechte in den Mittelpunkt. So oft wird in der Gesellschaft, vor allem bei Wahlen, vergessen, dass wenn Bündnis 90 / Die Grünen den Freiheitsbegriff verwenden, eben herrschende Ungleichheit überwunden werden und selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe entstehen soll. Es muss der Partei – auch im Bundesland Niedersachsen – gelingen, den Blick anderer auf sich im Guten zu bestärken. Dafür benötigt es nicht nur einen aktiven und präsenten Landesvorstand, sondern auch einen Parteirat, der seinen Aufgaben in Beratung, Koordinierung und Entwicklung von (grünen) Inhalten angemessen nachgeht.
Ich bin ehrlich, seit der Wahl 2021 erblicke ich eher einen passiven Landesvorstand und nehme den Parteirat in seiner Funktion überhaupt nicht wahr. Dies führt zu Frustration und Unmut in den Orts- wie Kreisverbänden. Mir ist es daher ein Anliegen, dass der Parteirat seine Arbeit konsequent wahrnimmt und den Landesvorstand sowie die Fraktion unterstützt, wie es seine vorgeschriebene Rolle auch entspricht.
Zu meiner Person:
Ich bin ein Kind des Ostens, geboren in Halle an der Saale – geprägt vom Gefühl der Begrenzung und dem Wunsch nach Eigenständigkeit.
Ein Kind zweier schwerbehinderter Eltern – geprägt vom Gefühl der sozialen Missachtung und Einschränkung.
Ich bin Enkelkind zweier Krankenschwestern, eines Polizisten und eines Sanitärfacharbeiters – also geprägt von Werten des Zusammenhaltes und Kümmerns.
Ich habe vor knapp elf Jahren den Quereinstieg zur Gymnasiallehrerin gemeistert und arbeite seitdem als Berufsschullehrerin in der Stadt Stade.
Es sind genau diese Kernbereiche, die mein politisches Denken und Handeln antreiben. Mit großer Sorge sehe ich Deutschland neben der Energie- und Klimakrise eingeholt von einer weiteren Krise, die sich genauso schwer bekämpfen lässt: der Fachkräftemangel. Die Zahlen an unbesetzten Lehrstellen steigen stetig, jedes Jahr verabschiede ich mehr Kolleg*innen in den Ruhestand als neue in ihren Beruf willkommen zu heißen. Mit der anfallenden Mehrarbeit und den 50-60 Wochenstunden frage ich mich durchaus bereits jetzt, wohin das alles noch führen soll und ob ich körperlich wie geistig fit genug bin, um mich noch weitere 30 Jahre dieser Belastung auszusetzen.
Was bin ich darüber hinaus noch?
Einige bezeichnen mich als hartnäckig, ich nenne es sorgsam und engagiert. Dies sind auch die Eigenschaften, die meine Schüler*innen an mir schätzen. Fragt man sie, warum sie meine Kurse gewählt haben, geben sie kund, dass unter den Schüler*innen berichtet werde, dass ich sie am besten auf das Abitur und Prüfungen vorbereite und dass ich für das brenne, was ich tue.
Im Bewusstsein, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die man als Minderheit(en) bezeichnet, ist mir soziales Engagement schon immer sehr wichtig. Entsprechend habe ich als Jugendliche fünf Jahre lang in der Behindertenwerkstatt in Halle in den körperlich- wie geistig behinderten Mischgruppen ehrenamtlich gearbeitet; und mich für die abendliche Betreuung in der Bahnhofsmission eingesetzt. Inklusion gehört daher ebenso zu meinen sozialen Schwerpunkten wie Diversität. Als Gleichstellungsbeauftragte an meiner Schule habe ich mir nicht nur die Gleichbehandlung von Frauen sondern die Gleichberechtigung sexueller Vielfalt auf die Agenda geschrieben, und setze mich seit 2020 dafür ein, Diskriminierung und Mobbing aufgrund sexueller und romantischer Orientierung sowie geschlechtlicher Identität in der Schule abzubauen.
Für mich geht Tierschutz über die Frage der Nutztierhaltung hinaus, auch die Heim-/Haustiere gehören zunehmend geschützt – übervolle Tierheime mahnen uns zu mehr politischen Handeln. Nicht nur deswegen bin ich vor einigen Jahren Fördermitglied im Deutschen Tierschutzbund geworden, sondern lebe auch seit drei Jahren vegan.
Meinen thematischen Herzensthemen folgend nehme ich daher regelmäßig an den Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaften Schule (zusätzlich auch im Arbeitskreis BBS), Soziales und Kinder-Jugend-Familie,Queer und Tierschutzpolitik teil.
Fakt ist: Ich bin ein direkter und ehrlicher Mensch; ich bin bereit, mit all diesen Eigenschaften im Parteirat für mehr Aktivität und Zusammenarbeit zu sorgen. Neben den inhaltlichen Themen sehe ich den Parteirat aber auch als Chance, in organisatorischen Fragen eine Vernetzung und einen Erfahrungsaustausch mit anderen Kreisverbänden zu pflegen. Ich möchte mit meinem Engagement für dieses Ehrenamt unsere Landespartei darin unterstützen, den Dialog zwischen allen Parteiebenen mitzugestalten und aufrechtzuhalten, um uns als Grüne noch stärker und effizienter für die vor uns liegende Legislatur, aber auch die Europawahl zu machen.
Bei Fragen, fragen!
Ich freue mich über eure Unterstützung.
Eure
- Geburtsdatum:
- -
- Kreisverband:
- Stade
- Themen:
- Schulpolitik, Berufsbildung, Inklusion, Diversität, Tierschutz
- E-Mail:
- s.deutschbein@gruene-stade.de